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Liegen & Lagern

Liegen & Lagern

Welche Folgen hat Bettlägerigkeit?

Wer aufgrund einer Erkrankung oder allgemeinen körperlichen Schwäche das Bett nicht verlassen kann oder darf, wird relativ schnell mit den negativen Folgen der Bettlägerigkeit konfrontiert. Da der betroffene Mensch nicht nur nachts, sondern auch den überwiegenden Teil des Tages im Bett verbringt, kann der Bewegungsmangel bereits innerhalb kurzer Zeit zu Veränderungen im gesamten Organsystem führen.

Die Atmung vermindert sich, da die Lungenlappen nicht ausreichend belüftet werden, infolgedessen sinkt der Blutdruck und auch die Magen-Darm-Tätigkeit nimmt immer mehr ab. Aufgrund des andauernden Liegens und der mangelnden äußeren Reize verändert sich die Wahrnehmung des Patienten, was psychische Erkrankungen wie Demenz und Depression befördern kann. Körperliche Risiken der Bettlägerigkeit sind vor allem Thrombosen, Muskelschwund, Inkontinenz und die Ausbildung von sogenannten Dekubitalgeschwüren – Entzündungen der Haut, die sich nur sehr schwer wieder schließen und besonders schlecht abheilen. Um diese Folgeerscheinungen zu verhindern bzw. zu minimieren, kann man bettlägerige Patienten oder Angehörige mit verschiedenen Hilfsmitteln unterstützen.

Spezielle Matratzen und Kissen können Abhilfe schaffen

Ist eine langfristige Pflege im häuslichen Bereich absehbar, empfiehlt sich die Verwendung einer speziellen Dekubitusmatratze, auch Antidekubitusmatratze genannt. Diese Bettauflage wird vorwiegend in der Intensivmedizin sowie der Altenpflege verwendet, um der Bildung von Geschwüren auf der Haut vorzubeugen oder diese zu therapieren. Der Grundgedanke ist die Verringerung des maximalen Auflagedrucks, sodass die normale Durchblutung des Gewebes erhalten bleibt. Ergänzend dazu kann man besonders gefährdete Körperpartien wie Rücken, Gesäß und Beine mit Lagerungskissen auspolstern. Die Gelenke sollten dabei immer in einer entspannten, leicht gebeugten Haltung platziert werden.

Welche Vorteile bietet eine Antidekubitusmatratze?

In der häuslichen Alten- und Krankenpflege werden zwei Arten von Dekubitusmatratzen verwendet: einerseits Matratzen aus elastischem Schaumstoff und andererseits Auflagen mit Wechseldrucksystem. Die erste Variante verringert den Auflagedruck vor allem örtlich durch eine größere Auflagefläche. Dank des weichen Schaums und der Rillenstruktur dieser Antidekubitusmatratze sinkt der Patient besonders tief ein, wodurch der Druck auf die einzelnen Körperpartien fällt. Mithilfe eines mechanischen Wechseldrucksystems findet die Druckentlastung zeitlich statt. Das bedeutet, der Innendruck in den einzelnen Luftkammern der Matratze wird regelmäßig verändert, um Dekubitalgeschwüren vorzubeugen.

Wird eine Dekubitusmatratze unterstützend verwendet, muss man den Patienten nicht stündlich umbetten, was einerseits die Genesung fördern kann und andererseits die Kräfte der Angehörigen bzw. des Pflegepersonals schont. Die leichte Handhabung und der einfache Transport beider Matratzensysteme sind weitere Vorteile.

Welche Vorteile bietet ein Pflegebett?

Die Art und Ausstattung von Pflegebetten sollte je nach Schwere der Krankheit oder Behinderung eines pflegebedürftigen Menschen gewählt werden. Grundsätzlich sollte man beachten, dass ein bequemes Liegen möglich ist und ein erholsamer Schlaf unterstützt wird. Bei bettlägerigen Patienten ist zusätzlich eine an das Gewicht, die Körperform und das Krankheitsbild angepasste Lagerung wichtig. Das Pflegebett ist jedoch nicht nur für den Hilfsbedürftigen notwendig, sondern erleichtert auch der pflegenden Person die Umlagerung und Therapie des Kranken. Ergänzt mit einer Dekubitusmatratze und passenden Lagerungskissen kann das Bett Folgeschäden von Bettlägerigkeit vorbeugen oder zumindest häufig auftretende Symptome und Schmerzen lindern.

Ausstattung und Zubehör für ein Niederflurbett

Niederflurbetten als Spezialform des Pflegebettes sind vor allem als Sturzprophylaxe sinnvoll. Sie verfügen über einen besonders niedrigen Einstieg und minimieren die Verletzungsrisiken bei einem versehentlichen Sturz aus dem Bett. Für die häusliche Pflege ist ein Niederflurbett als Grundausstattung zu empfehlen – idealerweise als höhenverstellbare Variante.

Um einem bettlägerigen Menschen das Essen und Trinken oder Aktivitäten wie Fernsehen und Lesen zu erleichtern, sollte man auf einen verstellbaren Fuß-, Rücken- und Kopfbereich achten. Vor allem zum selbständigen Essen und Trinken ist ein höhenverstellbarer Beistelltisch unverzichtbar. Falls der zu Pflegende über ausreichend Kraft in den Armen verfügt, kann auch ein freistehender Aufrichter neben das Pflegebett gestellt werden. Mit all diesen Maßnahmen und Hilfsmitteln kann die Pflege für alle Beteiligten erleichtert und das Leben des Erkrankten angenehmer gestaltet werden.

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